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Mit Google reservieren – Terminbuchung für Golf

Erleichterter Buchungsprozess für Abschlagzeiten

Seit seinem Markteintritt in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre hat sich Google in eine, wenn nicht gar die wichtigste Position im Online-Geschäft gebracht. Obwohl eine genaue URL direkten Zugang zu einer Website bietet, verwenden die meisten Menschen die Google-Suche, um auf eine Website zuzugreifen. Seit seinen Anfängen als eine Art Online-Version der Gelben Seiten hat das Unternehmen seine Produktpalette kontinuierlich erweitert. Wichtigste Triebfeder: die Verbesserung des Nutzererlebnisses. Google hat sein Produkt „Mit Google reservieren – Terminbuchung für Golf“ 2022 in der EMEA-Region (Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika) eingeführt. Seitdem hat Google daran gearbeitet, diese Funktion auf verschiedene Branchen wie Schönheitsdienste, die Automobilindustrie, das Gesundheitswesen, Haushalts-Dienstleistungen und mehr auszudehnen. Jetzt weitet Google diese Funktion auf die Golfbranche aus, um das Nutzererlebnis bei Suchanfragen zu Golfanlagen zu verbessern, indem die Verfügbarkeit von Abschlagzeiten und mehr angezeigt wird. „Die PGA Show war das erste Mal, dass wir unsere neue Funktion in der Golfwelt vorgestellt haben“, bestätigt Adam Jaffe, Partnerships Lead bei Google Search in einem Interview mit dem golfmanager

In einer Online-Sitzung mit Jay Karen, CEO der National Golf Course Owners Association (NGCOA) und dem neuen Präsidenten der PGA of America, Don Rea, stellte Jaffe interessierten Branchenführern in den USA die wichtigsten Funktionen der Produkterweiterung vor. Das Produkt ist jedoch weltweit verfügbar. Weirong Zheng, Strategic Partner Manager Global Partnerships, betreut es für den europäischen Markt. Die Kernphilosophie: Nutzer sollen von einem Suchergebnis für einen Golfplatz direkt zur Reservierung von Abschlagzeiten wechseln können – ohne erst die Website des Clubs aufzurufen und dann dort nach dem Reservierungsbereich zu suchen. Dies wird innerhalb der Suchergebnisse sichtbar: Die Suchergebnisse für teilnehmende Golfclubs enthalten jetzt eine Schaltfläche „Online reservieren“ (Abbildungen 1 und 2). „Die Funktion basiert auf unserem Produkt ,Reserve with Google‘ und überträgt die Terminbuchungsfunktion auf die Golfbranche“, sagt Jaffe. „Wir haben erkannt, dass der Golfsport mit statischen Abschlagszeiten arbeitet und die Nutzer aktiv werden wollen, egal ob es sich um Mitglieder oder Gäste handelt“, bestätigt seine Kollegin Zheng gegenüber dem golfmanager.

 

Überschaubarer Aufwand
 

Erste Golfclubs in den USA nutzen das neue Feature bereits. Hierfür sind nur wenige Voraussetzungen zu erfüllen, da die neue Funktion auf einem bestehenden Google-Produkt basiert. Das Wichtigste: Golfplätze benötigen einen Anbieter für Startzeitenbuchungen, der mit ‚Reserve with Google‘ verbunden ist. „Wir haben ein Partnerportal namens Action Center, über das sich Unternehmen proaktiv an uns wenden können, um die Integration zu beantragen“, beschreibt Zheng den Prozess. Auf der Grundlage einer Standardschnittstelle, die von ‚Reserve with Google‘ bereitgestellt wird, können Startzeiten-Systeme die Konnektivität zwischen Google und ihrem System einrichten. Die Reihenfolge der Integration basiert einfach auf dem Prinzip „First come, first served“. Daher haben einige First Mover aus dem US-Golfsoftwaremarkt dies bereits für ihre Kunden weltweit realisiert. Der zweite Schritt ist dann der Wille des Golfclubs, Suchergebnisse um die neue Funktion in Google zu erweitern.

„Wir haben gelernt, dass der europäische Golfmarkt sehr anspruchsvoll und lokal ist, anders als Branchen wie die Schönheitsbranche oder die Automobilbranche“, erklärt die Partner-Managerin. „Wir sind offen dafür, unsere Lösung mit Branchenvertretern zu diskutieren, da wir uns in einem frühen Stadium der Veröffentlichung befinden und fest davon überzeugt sind, dass dies eine Win-Win-Situation für Golfanbieter und für Google darstellt“, fährt sie fort. Ein wichtiger Punkt für Anbieter von Tee-Sheets: Google bietet weiterhin kein eigenes Startzeitensystem an, die neue Schaltfläche verbindet den Nutzer mit dem vom Golfplatz ausgewählten Buchungssystem. Dies bedeutet auch, dass alle Preise und Preisregeln, einschließlich Rabatte, nach wie vor über das System des Clubs festgelegt werden. Zudem müssen Clubmanager ihre verfügbaren Abschlagszeiten nicht zwischen verschiedenen Systemen aufteilen, da Google den Nutzer immer mit dem Reservierungssystem der Golfanlage verbindet. Darüber hinaus beinhaltet ‚Reserve with Google – Terminbuchung für Golf‘ auch Buchungslinks zu Buchungsplattformen und Aggregatoren wie GolfNow, das in Deutschland durch die Übernahme von Albatros Software verfügbar ist. Kooperiert eine Golfanlage mit einer oder mehreren Buchungsplattformen – entweder zusätzlich zum eigenen Startzeiten-System oder anstelle eines eigenen Systems – werden diese Plattformen beim Anklicken des Reservieren-Buttons im Suchergebnis ebenfalls angezeigt (unter der Voraussetzung, dass die Plattform über eine Schnittstelle zu ‚Reserve with Google‘ verfügt). Google hebt den direkten Link zum clubeigenen Reservierungssystem hervor, listet aber auch alle anderen Partner auf, mit denen die Golfanlage kooperiert. Die Auswahl, über welchen Kanal ein Golfer bucht, bleibt dem einzelnen Nutzer überlassen, indem er auf den jeweiligen Link klickt (Abbildung 3). Alle Reservierungslinks enthalten indikative Preise. „Wir zeigen den allgemeinen Standardtarif für den gesuchten Tag und die gesuchte Uhrzeit an – wenn keine Uhrzeit angegeben ist, geben wir eine Preisspanne für den Tag an. Mögliche ermäßigte Preise sind Teil des Reservierungsprozesses, aber nicht Teil der in den Suchergebnissen angezeigten Informationen“, erklärt Jaffe. Eine gute Nachricht für die Golfbranche: Die neue Funktion von Google ist kostenlos. Softwareunternehmen, die ihre Startzeitreservierungen mit ‚Reserve with Google – Terminbuchung für Golf‘ verbinden wollen, können dies ebenfalls ohne Kosten für die Schnittstelle oder Buchungs- bzw. Transaktionskosten tun. „Wir versuchen, die Suche weiterzuentwickeln und sicherzustellen, dass dies der beste Ort für Nutzer ist, um ihre Suchreise zu beginnen“, erklären die Manager die Strategie der Kostenfreiheit. Dennoch steht es Softwareanbietern, Plattformen und Content-Aggregatoren frei, solche erweiterten Funktionen ihrer Software für die Golfclubs zu monetarisieren. „In den USA sehen wir viele Unternehmen, die diese Funktion einfach als Teil ihres Pakets anbieten“, bestätigt Jaffe.

Fazit
 

‚Reserve with Google – Terminbuchung für Golf‘ verbessert das Online-Kundenerlebnis im Golf deutlich. Der Reservierungsbutton ist eine Abkürzung zum Verkauf von Abschlagszeiten, sowohl für Mitglieder als auch für Greenfee-Golfer. Ob eine solche Reservierung sofort nach der Weiterleitung des Nutzers an das jeweilige Buchungssystem startet, bleibt dem Club überlassen: Wenn Aggregatoren oder Tee-Sheet-Systeme erst ein personalisiertes Login erfordern, ist dies der nächste Schritt auf dem Weg des Nutzers zur Buchung einer Startzeit. „Wir empfehlen, je weniger Reibung, desto besser“, sagt Jaffe aufgrund der großen Erfahrung des Unternehmens mit anderen Branchen. Golfclubs behalten die volle Steuerungshoheit für Reservierungen: Sie entscheiden über ihr Startzeiten-System, welche Abschlagzeiten sie zu welchem Preis anbieten. Wenn eine Anlage nicht mit Startzeiten arbeitet, sondern nur Greenfees über ihr System verkauft, kann dies ebenfalls über ‚Reserve with Google – Terminbuchung für Golf‘ angebunden werden. 

„Wir unterscheiden nicht, ob eine Reservierung für einen Tag ohne Zeitangabe oder für eine bestimmte Zeit an einem Tag gilt – wenn Golfer über das Startzeiten-System des Clubs buchen können, können wir dies in ,Reserve with Google‘ integrieren“, erklärt Jaffe. Für die Nutzer ergibt sich daraus ein enormer Vorteil: Die Zeiten, in denen sich Golfer erst die Startzeiten-Buchungsfunktion auf der Website eines Clubs suchen mussten, sind vorbei. Der Verkauf von Startzeiten ist jetzt nur noch einen Klick von einem Suchergebnis entfernt – unabhängig davon, welche Software eine Golfanlage verwendet und wo sie Reservierungen auf ihrer Website einbindet. Die Markteintrittsbarrieren sind relativ niedrig, da die technische Integration pro System und nicht pro Golfanlage erfolgt – und, weil Google seinen neuen Dienst kostenlos anbietet. Mit dieser neuen Funktion wird es attraktiver und einfacher, Startzeiten online zu verkaufen – unabhängig davon, ob die Golfer bei Buchung sofort bezahlen oder nicht. ‚Reserve with Google – Terminbuchung für Golf‘ hilft, die Anzahl der Online-Buchungen aus dem Heimatmarkt, aber auch aus anderen Märkten (beispielsweise von Golfern im Urlaub), erheblich zu steigern. Golfanlagen in der D-A-CH-Region sollten sich daher umgehend mit ihren Softwareanbietern in Verbindung setzen und aktiv werden.


Autor: Michael Althoff | golfmanager 1/25

 

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